Küchenmagazin 2023

80 Fleisch oder Vleisch? Das ist bei zwei Berliner Manufakturen kein Anlass für ideologische Grabenkämpfe. Beide legen Wert auf traditionelles Handwerk, sind inhaber- geführt, kultivieren eine enge Kundenbindung und verwenden ausgewählte Zutaten – Kumpel & Keule mit tierischer Herkunft, die Vetzgerei auf rein pflanzlicher Basis. ES GEHT UM DIE WURST! ZWEI ALTERNATIVEN IM VERGLEICH V on Braten über Gulasch, Rouladen und Steaks bis hin zu Würsten: Für Fleisch gibt es unterschied- lichste Zubereitungsarten. Je nach Tier variieren außerdem die Textur und das Aroma. Entsprechend groß ist die kulinarische Bandbreite. Trotzdem ist es nicht mehr en vogue, möglichst häufig, günstig und viel Fleisch auf dem Teller zu haben. Grund für diese Trendwende ist ein Bewusstseinswandel: Verbraucher stehen Massentierhaltung zunehmend kritisch gegenüber, weil Rinder, Schweine, Hühner oder Puten unter fehlendem Tageslicht und Auslauf sowie langen Transportwegen zu leiden haben. Auch die Klimakrise gibt vielen zu denken, weil bei der Fleischproduktion CO2-Emissionen entstehen, die die Erderwärmung weiter anheizen. Außerdem raten Ernährungswissenschaftler, den Fleischkonsum aus gesundheitlichen Gründen zu reduzieren und mehr pflanzliche Produkte zu essen. Jörg Förstera ist ausgebildeter Metzgermeister und war zuvor Einkaufsleiter der Fleischabteilung im Berliner KaDeWe. Als Hommage an traditionelles Handwerk und gutes Fleisch eröffnete er mit dem Food-Aktivisten Hendrik Haase als Partner 2015 Kumpel & Keule. Fein zerkleinertes Fleisch, Gewürze und Kräuter: Aus diesen Zutaten entstehen Würste in vielen Varianten.

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