Küchenmagazin 2023

102 Fotos: iStock (1) / nerudol, Shutterstock (1) / Tatgynsy. Text: Nicole Knaup KÜCHENMAGAZIN 2023 // DEKO & MATERIALIEN Steif gebügelt oder kunstvoll gefaltet: Die Stoffserviette gehört zu einem fein gedeckten Tisch. Doch der richtige Umgang mit dem Tellertuch wirft so manche Frage auf. Hier ein kleiner Serviettenknigge. WOHIN NUR MIT DER SERVIETTE? BENIMMREGELN FÜR ELEGANTE ESSENSEINLADUNGEN WO DIE SERVIETTE IHREN URSPRUNG HAT Der Begriff „Serviette“ wurde aus dem Französischen übernommen und bedeutet „kleine Dienerin“. Bereits im ersten Jahrhundert nach Christus kam sie bei römischen Festen zum Einsatz. Damals noch Tellertuch genannt, reinigten die Diener mit ihr die Hände und Teller ihrer Herren. Das Falten von Servietten entwickelte sich erst im Rokoko zur besonderen Kunstform. Im 17. Jahrhundert gab es sogar in Nürnberg eine Schule, an der raffinierte Falttechniken gelehrt wurden. Seit dieser Zeit ist sie fester Bestandteil festlicher Tafeln. SERVIETTEN RICHTIG BENUTZEN Laut Knigge gehört die Serviette während des Essens auf den Schoß. Bei einer privaten Essenseinladung oder bei einem vorbestellten Menü im Restaurant bleibt sie dann so lange auf dem Tisch, bis der erste Gang serviert wird. Bei einem À-la-Carte-Menü wird die Serviette schon auf den Schoß gelegt, wenn der Kellner die große Speisekarte reicht. Dabei wird die Stoffserviette bis zur Hälfte gefaltet und mit der offenen Seite zum Körper liegend auf die Oberschenkel gelegt. Verlässt man kurz den Platz, kommt die Serviette links neben den Teller und auf gar keinen Fall auf den Stuhl, denn das gilt als unhygienisch! Auf dem Sitz haben schon viele andere gesessen. Nach dem Essen wandert die Serviette nicht auf den Teller, sondern wird links oder rechts neben dem Gedeck leicht gefaltet abgelegt. BITTE DIESE FAUXPAS VERMEIDEN Absolut tabu ist es, sich die Ser- viette umzubinden oder in den Hemdkragen zu stecken. Auch ist sie nicht dazu gedacht, sich damit die Nase zu putzen oder Schweißtropfen von der Stirn zu wischen. Man verwendet das traditionelle Stofftuch nur, um sich dezent die Lippen abzutupfen, bevor das Glas zum Mund geführt wird. So bleiben weder Fett- noch Essensspuren zurück.

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